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Saluki

Saluki

Uralt wie die Geschichte des Orients ist die Geschichte des Saluki. Seit Jahrtausenden ist sein Typ in unveränderter Form bekannt. Auf antiken Skulpturen und Abbildungen ist er immer wieder zu finden, so zum Beispiel auf den Grabmälern von Hierakonpolis, die auf das Jahr 3600 v.Chr. zurückgehen.

Später findet man auch immer wieder Abbildungen, so z.B. auf dem Alexander Sarkophag oder in der Vatikanischen Sammlung, die darauf hindeuten, welch großer Beliebtheit sich der Saluki durch die Jahrtausende erfreut hat. Da die Wüstenstämme ein Nomadenleben führten, erstreckt sich das Verbreitungsgebiet des Salukis über ein riesiges Areal und schließt die Türkei, Iran, Irak, Saudi-Arabien und Syrien mit ein.

Jahrtausende lang war der Saluki ein unentbehrlicher und hochgeschätzter Jagdgehilfe der Nomaden, die ihm stets alle Liebe und Fürsorge entgegenbrachten und meist auch das Lager mit ihm teilten. Die Welpen und Jungtiere wurden von den Frauen des Stammes großgezogen. Bei der Jagd wurde der Saluki mit in den Sattel genommen, um dann, wenn das flüchtige Wild durch den Falken erspäht worden war, ausgeruht der Beute folgen zu können.

Saluki in Bewegung

Um das Jahr 1910 tauchen erstmals Salukis auf dem europäischen Kontinent auf, die auch ins Zuchtbuch des DWZRV eingetragen wurden. Der erste ins Zuchtbuch eingetragene Saluki-Wurf fällt am 12. November 1922. Die weiteren Importe erfolgen 1926, nachdem der englische Kennel-Club die Rasse Saluki anerkannt hat. England ist auch das Land, das für den Saluki den Standard festlegt.
Seit 1987 gibt es in Deutschland auch Kurzhaar-Salukis.

Wie alle anderen Windhundrassen ist der Saluki sehr bewegungsfreudig und liebt über alles das freie Laufen, das ihm wegen seiner Schnelligkeit und der Gefahr durch Straßenverkehr, Zäunen etc. in der heutigen Zeit nicht immer gewährt werden kann. Einen artgerechten Auslauf findet er daher auf der Rennbahn und dem Coursinggelände, das sich steigender Beliebtheit erfreut, da Salukis im Gegensatz zu manch anderer Windhundrasse keine Gruppen-, sondern Einzeljäger sind. Da das Training auf der Rennbahn und auf dem Coursinggelände nur an Wochenenden und zwischen April und Oktober stattfindet, bietet sich für den erwachsenen Saluki in der übrigen Zeit das angeleinte Laufen am Fahrrad an. Noch größere Freude bereiten Sie sich und Ihrem Saluki, wenn er sich frei am Strand oder in größeren eingezäunten Wiesen austoben kann, am liebsten natürlich zusammen mit einem anderen Saluki.

Saluki Coursing

Faszinierendes und hervorstechendes Merkmal dieser Rasse ist die überaus große Typen- und Farbenvielfalt, die sich durch das riesige Verbreitungsgebiet in den Ursprungsländern erklärt.

Salukis gibt es nach dem Standard in den Farben weiß, creme, rehfarben, goldrot, grizzle, silbergrizzle, hirschrotgrizzle, tricolor (weiß, schwarz mit tan), schwarz mit tan sowie eine Kombination dieser Farben. Ebenso vielfältig und differenziert ist die Psyche des Salukis.
Sein Charme, seine Sanftmut und Feinnervigkeit, seine Sensibilität, Anpassungsfähigkeit und Intelligenz erschließen sich jedoch nur dem Menschen, der bereit und fähig ist, auf ihn einzugehen und ihn in jeder Hinsicht zu akzeptieren. Der Saluki kennt keinen hündischen Gehorsam. Man muss ihn mit viel Liebe, Beobachtungsgabe und Konsequenz erziehen. Mit Härte oder Strenge, wie sie bei manch anderen Rassen für die Erziehung notwendig ist, erzielt man beim Saluki keine Erfolge. Dadurch würde vielmehr das Vertrauensverhältnis – möglicherweise für immer – zwischen Mensch und Hund empfindlich gestört. Andererseits ist bei einer guten Mensch-Hund-Beziehung auch das Ablegen der Begleithundprüfung für den Saluki kein Problem, denn er ist sehr gelehrig und neugierig.
Als Zwingerhund ist der Saluki völlig ungeeignet, er entfaltet sein Wesen nur dann, wenn er am Leben seiner Familie voll und ganz teilnehmen kann. Dennoch wäre die Anschaffung eines Saluki als „Spielhund“ für Kinder eine Fehlentscheidung – sowohl für die Kinder als auch für den Saluki.

Saluki Kopf

Auch wenn er mit 58,5 – 71 cm Schulterhöhe als Vertreter einer großen Rasse anzusehen ist, so ist er mit ca. 18 – 25 kg Körpergewicht nicht schwerer als ein mittelgroßer Hund. Im Haus ist er äußerst angenehm, da er nach genügendem Auslauf sehr ruhig ist und wenig Platz beansprucht. Auch bei Regen haftet kein typischer Hundegeruch an ihm. Er liebt es erhöht zu liegen. Besonders begehrt sind Sessel und Sofas. Man sollte ihm daher von Anfang an zu verstehen geben, welches Möbelstück für ihn reserviert ist und welche tabu sind.
Am Körper ist er kurzhaarig, lediglich die befederten Salukis haben im Gegensatz zu den Kurzhaar-Salukis an den Ohren, den Läufen und an der Rute längere Haare. Für die Pflege der kurzen Haare eignet sich ein Gummi-Noppenhandschuh, für die längeren Haare ein Metallkamm.

Wer sich einen Saluki anschaffen möchte, sollte unbedingt lange vor der Übergabe des Welpen intensiven Kontakt zu einem Züchter aufnehmen, um sich über diese Rasse gründlich zu informieren. Beim Besuch des Züchters kann sich der Saluki-Interessent ein sehr lebendiges Bild von der Rasse machen. Er sieht, wie der Züchter mit seinen Salukis lebt und wie sie sich ihm und dem Gast gegenüber verhalten. Salukis sollen Fremden gegenüber reserviert sein, ohne dabei scheu zu sein – so fordert es der Standard.
Als unbekannter Besucher darf man daher nicht unbedingt erwarten, dass sich die Salukis über den Gast freuen. Gute Freunde und Bekannte des Hauses werden jedoch stets stürmisch begrüßt.

Erst wer einmal einen Saluki hatte, kann das alte Araber-Sprichwort verstehen: „Der Saluki ist kein Hund, er ist ein Geschenk Allahs, dem Menschen zur Freude und Nutzen gegeben.“